Was ist Framing und was Priming?
Priming
Priming kommt ursprünglich aus dem Neurolinguistischen Programmieren. Und bezieht sich darauf, das wir aufgrund unserer Soseins Reize und Informationen zwangsläufig eher nacheinander aufnehmen. Daduch entsteht eine Prägung. Denn wir sind assoziativ immer durch vorhergehende oder auch parallele Reize vorgeprägt.
So ist wissenschaftlich bewiesen, daß Menschen, die einen Bleistift quer im Mund mit den Zähnen festhalten, auf einer Skala Filme und Comics sofort lustiger finden, weil der Bleistift sie manuell zum Lächeln zwingt.
Durch den Priming-Reiz werden natürlich die assoziativ dazu passenden netzwerkartigen Strukturen im Gehirn aktiviert. Deshalb ist es schöner von erfreulichen Dingen zu hören. Bei dem zweiten Reiz, der zweiten Frage sind diese Strukturen im Gehirn immer noch oder parallel ein wenig aktiv. Das führt dazu, dass wir die Tendenz haben auch die zweite Information, obwohl sie inhaltlich evtl. nichts damit zu tun hat, ebenfalls tendenziell im emotionalen Kontext der ersten Information zu bewerten.
Diesen Effekt kann man sich zunutze machen, wenn man Menschen (oder auch sich selbst) manipulieren will.
Framing
Framing hingegen ist eine sprachliche Manipulation durch die Einbettung in sprachlich vorgegebene Bedeutungsraster. Im Blickfeld war diese Methode zuletzt, als die ARD sich beim „Barkeley Framing Institute“ in Kalifornien Rat holte, wie sie durch Ihre Sprache das schlechte Image bei ihren Nutzern aufbessern könnte. Der ARD wurde damls zB. empfohlen oft von „Unser gemeinsamer, freier Rundfunk ARD“ zu sprechen.
Bereits 2005 hatten Forscher aus Stanford im Fachjournal »Psychological Science« ein Beispiel für Framing vorgestellt und seine Wirksamkeit auch gleich nachgewiesen. Sie konnten zeigen, dass der Fleischkonsum bei Probanden abnahm, die in Medienberichten häufig mit dem Wort »Rinderwahnsinn« konfrontiert wurden. Die Verwendung des Wortes »Creutzfeld-Jakob-Krankheit« hatte hingegen keinen solchen Effekt. Framing wäre also zum einen die „rechtsradikale AFD“ genau so wie die „linksextremistische Linke“ oder der „populistische Politiker XY“. Framing muss nicht falsch sein. Es lässt dem Empfänger der Botschaft aber implizit nicht mehr so viel Interpretationsspielraum und prägt sein Erleben – ganz besonders durch Wiederholungen.
Die Feststellung, dass es eigentlich wenig „Nicht-Framing“ gibt, ist nicht falsch. Allerdings führt uns diese Tatsache aber auch zu einer erschreckenden Erkenntnis. Wer die Medienmacht hat seine „geframeten“ Inhalte zu penertrieren (Wiederholung), kann diesen Effekt auch allein für sich ausnutzen. Denn diese Konditionierung kann prägend sein. Wir empfinden dann vereinzeltes anderes Framing als unrelevant oder unglaubwürdig oder sogar lächerlich ohne darüber nachzudenken.