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Was ist die Wort-Bild Dichotomie?

Mit der Umwandlung zu Zeichen und Schrift werden Bilder von ihren Vieldeutigkeiten weitgehend befreit und somit abstrahiert. Sie verlieren ihre assoziative Weite und werden deutlich konkreter. Bild und Wort/Schrift ergänzen sich. Die Dichotomie zwischen Bild und Wort/Schrift ist der zentrale Bestandteil unserer Medienlandschaft. 

Aufgrund der begrenzten Aufnahmefähigkeit des Menschen (ca. 1,4 Mbit/sec) können durch die Nutzung beider Ebenen, also Bild und Schrift, mehr Informationen in der gleichen Zeit übertragen werden, da diese Kanäle unterschiedliche Resourcen im menschlichen Wahrnehmungsapparat nutzen. Deshalb besteht ein Werbeplakat oder eine Facebook-Anzeige aus Bild und Schrift. Besteht sie nur aus Schrift, wird diese oft graphisch, wie ein Bild, wahrgenommen. Wir können das nicht unterdrücken.

WORT

Das Wort, der verbale Text steht in dieser Gegenüberstellung für das im Lesen Aufzuschließende, für den kontrolliert entwickelten Sinn, für das Rational-Logische. Das Wort kommuniziert eher explizit, also langsamer, aber konkreter.

BILD

Das Bild muß nicht gelesen werden. Es ist affektiv und emotional eindringlich. Es kommuniziert implizit, also schnell, intuitiv aber unspezifisch. 

In unserer Wahrnehmung ist es immer noch so. Das Bild ist Welt. Das Wort, im Sinne von Erzählung, ist Simulation von Welt. Dadurch sind Bilder für uns erst einmal so glaubwürdig.

In Wirklichkeit ist der Charakter von Bildern, besonders heute, natürlich ganau so manipulativ. Bilder manipulieren oft und können leicht manipuliert werden. 

Trotzdem: Je nach Charakter und Veranlagung verschieden ausgeprägt, glauben wir unserem Gefühl mehr als unserem Verstand. Diesen Vorteil hat das Bild vor dem Wort. 

Ein schlecht gelaunt schauender Politiker untermauert einen kritischen Text und macht ihn unbewußt glaubwürdiger. Ein im Sinne des Betrachters schön gestaltetes Medium oder eine wirklich gut gestaltete Botschaft wirken sofort implizit glaubhafter. Wir treten automatisch mit einer wesentlich aufgeschlosseneren Haltung an den Inhalt heran. Das kann man auch als eine Form von „Priming“ ansehen. Siehe dazu auch Priming/Framing

Diese Dinge beeinflussen uns natürlich nur implizit, und nur in den Nuancen unserer Wahrnehmung. An uns selbst stellen wir schließlich rational den Anspruch, nicht von solchen Äußerlichkeiten beeinflußbar zu sein. Und das ist bei vielen zu einem großen Teil, wenn wir darauf achten, auch tatsächlich der Fall.

KI und Kommunikation

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Schon 2017 prophezeite eine Oxford-Studie, dass in den nächsten 25 Jahren nahezu die Hälfte aller Jobs durch Computer und/oder KI ersetzt werden könnten.

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Ästhetik und Abweichung

Wir lieben eine gewisse ästhetische Abweichung vom Ideal. Versuche am Computer ergaben, dass in Bezug auf die Gesichtsproportionen ein weibliches Durchschnittsgesicht als besonders attraktiv empfunden

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Ästhetik und Rythmus

„Wir haben ein gutes Gefühl, wenn wir bestimmte Merkmale mühelos und schnell verarbeiten. Die Mühelosigkeit des Verarbeitungsvorganges löst selbst, zusätzlich zu den Inhalten, emotionale Reaktionen aus.

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Gestaltgesetze

Wir sind ein Teil von Lebensformen, die die Oberfläche eines Planeten bewohnen und sich oft gegenseitig bedrohen. Diese Lebewesen haben ausgenommen von z.B. Adlern und Maulwürfen einen folgerichtigen Hang zu zweidimensionalen Bewegungsformen. Die Gestaltgesetze haben hier ihren Ursprung.

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Die Marke

Der Mensch ist ein Symbol-Wesen. Er umgibt sich auch heute mit mannigfaltigen Symbolen um zB. Abgrenzung oder Zugehörigkeit zu kommunizieren. Besonders angesichts der tief empfundenen Machtlosigkeit kann so die Illusion von Kontrolle imaginiert werden. Marken sind solche Symbole.

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Abgrenzung

Menschliche Beziehungen und menschliche Gesellschaften bestehen nicht nur aus Gemeinsamkeiten und Solidarität. Mindestens genau so wichtig ist es Grenzen zu ziehen und trennendes zu kommunizieren.

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Priming, Framing

Priming bezieht sich darauf, dass wir aufgrund unserer biologischen Ausstattung Reize und Informationen zwangsläufig eher nacheinander aufnehmen. Framing hingegen…

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Medien sind Weltattrappen.

Medien sind stets eine winwin-Situation, da der Wunsch des Rezipienten, sich als Welt-Versteher zu erleben ideal mit dem Wunsch des Medienmachers harmoniert, den Rezipienten in seinem Sinne zu beeinflussen.

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